Steak Club Oktober '16

Ausflug zum Rinder Paradies.

Freitag Nachmittag machten sich vier Gentlemen auf den Weg nach Wildendürnbach. Was als einfacher Shopping-trip für die abendliche Steak Night geplant war, endete in einem dreieinhalb stündigen Erfahrungsaustausch über die Rinderzucht.

Bei der BOA-Farm (http://www.beefcattle.at/de/bezugsquellen/) von Fred Zehetner und seiner Frau Daniela erhielten wir umfassende Informationen über die Zucht von Angus und Galloway Rindern. Fred Zehetner nahm sich außergewöhnlich viel Zeit und verblüffte mit seiner Philosophie möglichst wenig in die Natur eingreifen zu wollen. Seine circa 600 Tiere können auf 23.000m² frei herumlaufen und auch das Kuhhotel, wo die Tiere einige Zeit vor der Schlachtung leben, ist von den Dimensionen weit über den üblichen Bio-Standards. Besonderen Eindruck bei den vier Städtern hinterließ das Schlachthaus sowie die Kühlhäuser. In einem Kühlraum befanden sich bereits abgepackte Fleischteile (zalando für Männer!), in zwei anderen hingen Rinderhälften bzw. Rinderrücken, die sich gerade im Reifeprozess befanden. Nachdem sich die feinen Herren mit unterschiedlichsten Fleischstücken eingedeckt hatten, musste noch Fleisch für den Abend ausgesucht werden. Eine 10 Jahre alte Kuh, die bereits mehrere Wochen abgehangen war, wurde fachmännisch zerlegt und ein riesiges Stück (1,7kg) aus der Hochrippe für den Club runtergeschnitten.
Eingedeckt mit Köstlichkeiten aller Art, mit sehr viel neuem Wissen angereichert und durch den intensiven Nachmittag schon sehr hungrig, machten sich die ehrenwerten Herrschaften auf die circa einstündige Heimreise nach Wien. Als Vergleichsfleisch wurde Greater Omaha US Prime Beef auserkoren, welches bereits im Juli sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Mit Beilagen wurde an diesem Abend nicht gegeizt, gab es doch ein hervorragendes Ratatouille sowie ein im Rinderfett herausgebratenes Rösti.
Das US Beef (1kg) wurde in der Gusseisenpfanne scharf angebraten, mit einem Fleischthermometer versehen und bei ca 100 Grad ins Rohr gepackt. Eine halbe Stunde später wurde auch die BOA Kuh auf die selbe Art und Weise bearbeitet. Das Steak sah wunderbar aus, hatte eine herrliche Größe, einen wunderbaren Fettrand und die Vorfreude kannte keine Grenzen. Doch zuerst war das Fleisch aus den vereinigten Staaten bereit, verspeist zu werden. Bei knapp unter 50 Grad Kerntemperatur wurde es aus dem Rohr genommen, aufgeschnitten und von den verwöhnten Gentlemen für fast schon zu durch empfunden. Geschmacklich sehr solide aber keine Überraschung, war es doch ein alter Bekannter. Gespannt hingegen war man auf den Neuankömmling aus dem Hause BOA. Ähnliche Zubereitung, ähnliche Kerntemperatur, da hätte man wirklich ein bisschen früher reagieren können. Das Fleisch selbst aber war ausgezeichnet, geschmacklich nicht so intensiv wie Alte Kuh der Marke Txogitxu, aber verdammt lecker. Was überraschte, von Fred Zehetner aber zuvor erwähnt wurde, war, dass das Steak, trotz des deftigen Aussehens überaus bekömmlich war und absolut nicht schwer im Bauch lag. Ausklingen ließ man den Abend wie üblich mit einer Verkostung ausgewählter Single Malts und dem Rauchen einer kubanischen Zigarre.

Fotos der Farm sowie der Steak Night anbei, ein großes Danke noch einmal an Fred Zehetner und seine Familie! Wir kommen wieder ;)