Steak Club April 16'

Ein Mix der Superlative…?


Nachdem der März ein schwieriger Monat zur Findung eines geeigneten Termins für eine würdige Nacht war, begnügte man sich mit einer spontanen Steak Night unter der Woche in kleiner (Club)Runde.


Mit Spannung hingegen wurde dann der April herbeigesehnt, bei dem es einen noch nie dagewesenen Mix aus Fleischstücken unterschiedlichster Herkunftsländer geben sollte. Zweierlei australische Wagyu Teile (Filet sowie Beiried), US Prime Beef (Rib Eye) und irisches Black Angus Entrecote bildeten die erlesene Abendkarte. Abgerundet wurde diese außergewöhnliche Melange durch spanisches Txogitxu Rib Eye, ohne das die Runde der edlen Herren dann doch nicht auskommen wollte. Das insgesamt über 3 Kilogramm extraordinäre Rindfleisch wurde – wie im Gentlemen Steak Club üblich – von selbstgemachtem Knoblauchbaguette sowie bayrischem Bier und exquisitem Rotwein auf den Abendtisch begleitet.

Den Anfang durfte das lange erwartete Wagyu machen, welches mit einer wunderbaren Marmorierung den Raum aufhellte. In der nigelnagelneuen Gusseisenpfanne kurz auf beiden Seiten angeröstet, damit es außen schön knusprig ist, wurde das Innere weitestgehend roh gelassen um den Geschmack des mit ca.160€/kg nicht unbedingt billigen Beirieds auch in vollen Zügen genießen zu können. Das Fleisch (obwohl Beiried) war herrlich zart, die Fettablagerungen brachten auch einen interessanten Geschmack hervor, insgesamt war das Preis-Leistungsverhältnis für die Gemeinde aber nicht komplett ausgewogen. Das Filet wurde ähnlich zubereitet, war noch eine Spur teurer (ca. 200/kg) und spaltete die Steak Gourmets ein wenig. Vergleiche mit dem Filet der Txogitxu Marke wurden gezogen, buttrig, fast speckige Geschmacksnoten wurden hineininterpretiert und eine unglaubliche, fast schon pastetenhafte Zartheit wurde festgestellt.

Der Otto Normal Steak Liebhaber wäre hier am Ende eines grandiosen Abends angekommen, aber nicht der Club der Clubs. Schlag auf Schlag ging es weiter, das irische Black Angus Entrecote wurde als Ganzes scharf angebraten, mit einem Funkthermometer versehen und bei ca. 100 Grad in den Ofen geschoben. Während die irische Kuh bei Niedrigtemperatur im Rohr verweilte, stürzten sich die Gentlemen auf das US Prime Beef, welches am Anfang des Abends noch als Außenseiter belächelt wurde, später jedoch als Überraschungssieger dastand. Der im Vergleich zu den anderen Köstlichkeiten niedrige Preis (um die 60€/kg) schürte keine sonderlich hohe Erwartungshaltung, nachdem das Fleisch aber zubereitet wurde (ca. 3 Minuten auf jeder Seite in der Gusseisenpfanne, danach ein paar Minuten Rast), löste es eine Begeisterungswelle aus. Intensiver Eigengeschmack ließ die Menge jubeln, die Amis verstehen schon was von Fleisch.

Von den USA ging es dann recht flott zurück nach Europa, genauer gesagt nach Irland, wartete doch ein gutes Kilo im Rohr darauf, verspeist zu werden. Durch die Niedriggarmethode und das Thermometer wurde das Fleisch ziemlich auf den Punkt "medium" getroffen, die anderen Stücke des Abends waren im Bereich "medium rare" anzusiedeln, was den Geschmack der werten Fleischaficionados am ehesten trifft. Wie das US Beef hatte auch das Irish Black Angus sehr starken und intensiven Eigencharakter, "normale" österreichische Kühe können da einfach nicht mithalten.

Den krönenden Abschluss einer großartigen Nacht sollte eine alte Bekannte bilden, die fette, alte Kuh. Braucht man eigentlich nicht viel erzählen, haben wir schon oft und ausführlich diskutiert. Es ist einfach trotzdem immer wieder ein Vergnügen in galizische Landschaften einzutauchen und dieses spannende Fleisch voller Aromen und Geschichten zu verkosten. 

Nachdem die Küche an diesem Abend teilweise in ein Fotostudio verwandelt wurde, findet man anbei eine Reihe sehr spezieller Bilder, unbedingt ansehen!

Die Vorschau auf den Mai bringt große Überraschungen und grandiose Premieren. Sollte das Wetter mitspielen, wird unser neuer selbstgebauter Beefer die Mai-Kühe vergrillen und etwaige Überraschungsgäste in Staunen versetzen.